Über ein Jahr ist es her, als Diana in unsere DaZ-Klasse kam.
Alles war neu und unbekannt für sie. Das große Gebäude, neue Gesichter, neue Lehrer, und dann noch die fremde Sprache.
So fühlt sich ein Kind schnell unsicher und fremd. Wir Lehrerinnen und Lehrer der HLS wissen es und kümmern uns engagiert um diese Kinder. Ein Stück Heimat schaffen ist eine von vielen Aufgaben, die wir haben. Geborgenheit und Lust, mitzumachen, sind Grundlagen für das Erlernen der fremden Sprache.
Diana hat eine Weile gebraucht, bis sie so weit war. Die Aussprache bereitete ihr große Schwierigkeiten. Alles hörte sich für sie wie ein Zungenbrecher an. Aber sie hatte Lust, sie machte mit und nach einem halben Jahr waren schon erste erkennbare Fortschritte sichtbar. Sie verstand jeden Tag ein bisschen mehr.
Nach einem Jahr bei uns, mussten wir Diana „abgeben“. Zuerst hat sie in den Fächern Kunst und Sport in der Regelklasse mitgemacht. Nach Absprache mit der Klassenlehrerin der 4a, Frau Wegener, haben wir den vollständigen Übergang für den Tag nach den Osterferien vereinbart.
Man kann sich kaum vorstellen, wie schwierig und beängstigend diese Situation für Diana war.
. . . wieder von vorne mit einer nur ein wenig bekannten großen Lerngruppe . . .
Sie war zwar kurz mit zwei Fächern „zu Besuch“ in der 4a, aber ihr Zuhause war immer noch die DaZ-Klasse.
An dem wichtigen Tag habe ich sie begleitet.
An der Tür hat die Klasse 4a ein „Willkommen Diana !“ Plakat aufgehängt.
Eine wunderschöne Geste für Diana.
Die Angst verschwand aus ihrem Gesicht als sie es sah, …sie lächelte.
Die Klasse saß mit Frau Wegener im Sitzkreis. Sie haben auf Diana gewartet. Nach der Begrüßung überreichten ihr die Schüler der 4a selbstgemachte Bilder.
Dianas Lächeln wurde noch größer.
Als ich nach einer Weile das Klassenzimmer verlassen habe, ließ ich ein strahlendes und entspanntes Kind zurück.
Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich für die liebevolle Begrüßung bei der 4a und ihrer Lehrerin.
Ihr habt es toll gemacht!
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Vor einer Woche besuchte uns Diana in der DaZ-Klasse.
Sie wirkte glücklich, zufrieden und sprach viel 😊: „Naja Frau Besigk, ich habe in der Klasse nur Deutsch sprechende Kinder und ich verstehe schon viel mehr!“
Als ich ihr zuhörte, fing ich an zu lächeln.
Am Ende des Gespräches strahlte ich voller Stolz auf sie…
Małgorzata Besigk, Lehrerin