Na klar, an diesem Tag drehte sich alles um das Thema Buch. Es wurden Bücher auf einer Büchertauschbörse getauscht, Bücher gelesen, es wurde dazu geschrieben, gemalt, inszeniert und gedichtet. Aber im Mittelpunkt stand für die Schülerinnen und Schüler der Helene-Lange-Schule die Autoren-Lesung mit Wolfram Eicke. Lebendig, witzig und äußerst spontan nahm Wolfram Eicke die 400 Kinder mit in die Welt der Ideen und der Sprache.
Der Wolf mag gern den Rahm der Milch; er isst gern Ei und macht Dinge gern mal anders, hat also so seine Kanten oder besser Ecken. – So stellte Wolfram Eicke sich und die Eigenwilligkeit seines Namens den kleinen Zuhörern der HLS vor und sorgte schon für leises Gelächter. Jenes schwoll schnell an als der Autor und Liedermacher Fragen thematisierte wie: Woher kommt eigentlich der Dreck unter den Fingernägeln? Oder: Kann man auch ein Lied über den Maulwurf schreiben? Und: Warum wollen Erwachsene immer etwas anderes als Kinder? Mit Gesang und Gitarrenmusik fesselte er schnell die Aufmerksamkeit aller und trat in den Dialog mit den Kindern. Spielerisch entlockte er den Kindern Ideen und baute sie in seine Texte ein. Schnell war klar, die besten Ideen haben sowieso die Kinder. Rasant verlief der Morgen mit „Schokoladen-Nasen-Bus“ und dem „kleinen Bruder“ durch die „Geisterbahn“ und auch ernsthafteren Themen wie Streit und Glück, welche Wolfram Eicke in seinem Buch „Fussel im Glück“ für die kleineren Zuhörer in den Fokus rückte. Für die größeren Schulkinder las Eicke aus seinem Buch „Der gefesselte Schatten“, wobei die Spannung nahezu zu knistern schien.
Die Kinder der Helene-Lange-Schule hielten auch eine Überraschung für ihren Besuch bereit. Sie sangen aus dem Repertoire des Liedermachers Eicke die Songs „Erste Reihe“ und „Du bist du“ so voller Inbrunst und Begeisterung, dass dem gerührten Eicke selbst Tränen in die Augen stiegen.
Wir freuen uns sehr, dass wir in Zusammenarbeit und mit großer Unterstützung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis Herrn Eicke als Autoren finden konnten, der vor so vielen Zuhörern liest. Wir haben für den heutigen Tag zwei Lesungen geplant; eine für die Erst- und Zweitklässler und eine zweite Lesung für die Dritt- und Viertklässler. Pro Lesung sind es dann rund 200 Kinder.
Eingerahmt wurde die Lesung durch eine Büchertauschbörse, bei der die Schülerinnen und Schüler der HLS eigene Bücher zum Tausch auf einer Art „Bücher-Marktplatz“ in der Jupp-Becker-Halle anbieten konnten. Dort herrschte eine ganz bedächtige, für Turnhallen so ganz ungewohnte Stimmung. Kinder saßen am Rand und lasen in ihren neu erworbenen Büchern, andere unterhielten leise sich über die Buchtitel oder berieten sich gegenseitig. Es sind viele sehr schöne Bücher in die Tauschbörse gegangen und es wurden insgesamt 428 Bücher getauscht. Wir konnten, das war uns sehr wichtig, auch Kindern aus bücherlosen Haushalten Bücher anbieten. Diese Kinder sind freudestrahlend mit dem Buch ihrer Wahl nach Hause gegangen. Es ist so schön zu sehen, dass sich Kinder über Bücher freuen. Die übrig geblieben, nicht eingetauschten Bücher gehen in die Schul-Pausen-Bücherei und können dort noch oft gelesen werden.
Rund um den Tag des Buches herum wurde schon im Unterricht das Hauptaugenmerk auf Kinder-und Jugendliteratur gelegt. In Projekten entstanden diverse von den Schülerinnen und Schülern gestaltete Literaturposter oder Literaturkartons, bei denen der Buchinhalt malerisch, figürlich – auf jeden Fall kreativ – dargestellt wird. Auch hier haben wir uns vernetzen können und dürfen die Ergebnisse in der Stadtbücherei in Pinneberg ausstellen. Hier finden Sie einen Link zu der Facebookseite unserer Stadtbücherei, denn da sind nun die Literatur-Plakate recht dekorativ ausgestellt.
Abschließend noch ein paar Impressionen des Tages:
Wolfram Eicke in der Aula:
Die Tauschbörse in der Turnhalle:
von Maja Schwarzbach, Lehrerin